Wenn du schon einmal etwas über die isländische Esskultur gehört hast, hast du vielleicht von den unappetitlichsten Gerichten gehört. Es stimmt, dass es in der isländischen Küche ungewöhnliche Speisen gibt, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Es gibt jedoch auch viele leckere isländische Rezepte für typische isländische Gerichte. Sollten dir diese ebenfalls nicht zusagen, gibt es im Land mittlerweile auch allgemein verfügbare Pizzen und Hamburger mit Pommes.

Die isländische Küche spielt eine wichtige Rolle in der isländischen Kultur. Obwohl die typischen isländischen Gerichte für viele Urlauber abstoßend erscheinen, ist es für die Isländer sehr normal.

Traditionell musste sich die isländische Bevölkerung mit den Lebensmitteln begnügen, die auf der Insel verfügbar waren. Es gab einfach nicht viel Besseres zu essen.

Aus der Knappheit an vielfältigen Lebensmitteln entstand auch die Gewohnheit, nichts wegzuwerfen. Mit den Überbleibseln des Schlachtens wurden neue isländische Rezepte entwickelt und diese Reste wurden so zubereitet, dass sie dennoch gegessen werden konnten.

Obwohl es heutzutage keine Knappheit mehr gibt, ist diese Gewohnheit tief in der isländischen Kultur verwurzelt.

Die isländische Küche, die isländischen Rezepte und Gerichte bestehen hauptsächlich aus Zutaten, die lokal verfügbar sind. Lammfleisch (lambakjöt), Schaffleisch (kindakjöt) und verschiedene Fischarten stehen prominent auf dem Speiseplan.

Außerdem sind Kartoffeln (kartöflur) und frisches Gemüse (grænmeti) wesentliche Bestandteile vieler Gerichte.

Da es in Island nicht viele Rinder gibt, ist Rindfleisch nur begrenzt verfügbar und daher teuer. Daher wird es weniger häufig als Schafs- und Lammfleisch vorkommen, da es auf Island mehr Schafe als Menschen gibt.

Berüchtigte isländische Gerichte

Eines der berühmtesten isländischen Gerichte ist wohl Hákarl, ein Gericht aus fermentiertem Hai (kæstur hákarl).

Aufgrund der chemischen Zusammensetzung des Haifleisches ist es notwendig, es zunächst gründlich zu bearbeiten, bevor es als isländisches Gericht serviert werden kann. Dies ist ein sehr arbeitsintensiver und zeitaufwendiger Prozess, weshalb dieses Gericht auch sehr teuer ist, aber sicherlich einen Versuch wert, wenn du dich traust!

Der Geruch lässt sich am besten als der von einem verrottenden Kadaver, saurem Urin und Ammoniak beschreiben. Der Geschmack ist glücklicherweise angenehmer: er erinnert an schimmligen, stinkenden Käse. Dieses Video wird dich auf jeden Fall überzeugen, dieses Gericht auszuprobieren.

Þorramatur ist eines der anderen typisch isländischen Gerichte. Es gibt viele isländische Rezepte dafür, und die Tradition besagt, dass viele dieser Gerichte länger haltbar gemacht werden, damit sie in Zeiten der Knappheit gegessen werden können. Viele Lebensmittel werden daher gesalzen, getrocknet und geräuchert.

Eine Mahlzeit, bei der solche Lebensmittel gegessen werden, wird þorramatur genannt. Diese Mahlzeiten werden vor allem während der Mittwinterfeste im alten isländischen Monat Þorri gegessen, der an einem Freitag zwischen dem 19. und 25. Januar beginnt und an einem Samstag vier Wochen später endet.

Typische isländische Rezepte für diese Mahlzeiten umfassen beispielsweise an der Luft getrockneten Schellfisch und Kabeljau, kurzgebratenen und gekochten ganzen Schafskopf, Schafblutpudding oder Schafaugen.

Glücklicherweise gibt es auch andere isländische Rezepte, die weniger extrem und abstoßend sind.

Zutaten:

  • 560 g gekochter Schellfisch oder 560 g gekochter Kabeljau
  • 560 g gekochte Kartoffeln
  • 1 fein gehackte weiße Zwiebel
  • 350 ml Milch
  • 55 g Butter
  • 3 Esslöffel Mehl
  • Salz und Pfeffer
  • 2 Esslöffel Schnittlauch

Stellen Sie sicher, dass alle Gräten aus dem Fisch entfernt sind, und zerpflücken Sie ihn dann in Stücke.

Schneiden Sie die gekochten Kartoffeln in grobe Stücke.

Erhitzen Sie die Milch in einem kleinen Topf, bis sie fast kocht.

Schmelzen Sie die Butter in einer antihaftbeschichteten Pfanne und dünsten Sie die gehackte Zwiebel bei mittlerer Hitze, bis sie glasig wird. Lassen Sie die Zwiebel nicht braun werden.

Streuen Sie das Mehl über die Zwiebel und rühren Sie 1 bis 2 Minuten gut um. Gießen Sie dann langsam unter Rühren die Milch zur Zwiebelmischung. Lassen Sie das Ganze 3 bis 4 Minuten bei niedriger Hitze köcheln.

Fügen Sie den Fisch hinzu und rühren Sie ihn kräftig in die Sauce, und würzen Sie mit Salz und Pfeffer.

Fügen Sie nun auch die Kartoffeln hinzu und rühren Sie vorsichtig weiter, bis auch die Kartoffeln gut erhitzt sind.

Servieren Sie das Gericht in tiefen Tellern und garnieren Sie es reichlich mit dem geschnittenen Schnittlauch.

Servieren Sie dazu warmes (isländisches) Roggenbrot und Butter.

Guten Appetit!

 

Zutaten:

  • Ein großes Stück Lammfleisch, vorzugsweise mit Knochen
  • Einige Karotten
  • Eine halbe Kohlrübe
  • Eventuell ein Viertel Weißkohl
  • Einige Zwiebeln
  • Einige Kartoffeln
  • Eventuell Reis
  • Salz nach Geschmack

Das Lammfleisch in reichlich kochendem Wasser legen, mit einer großzügigen Menge Salz dazugeben. Dann die Karotten, Kohlrübe, Weißkohl (alles in großen Stücken!), klein geschnittene Zwiebeln, ganze Kartoffeln und eventuell Reis hinzufügen. Alles gut zum Kochen bringen und anschließend köcheln lassen, bis alles schön gar ist.

Diese Mahlzeitssuppe wird auf zwei Tellern serviert: einem Suppenteller, in den du alles gibst, und einem flachen Teller, auf dem du die großen Stücke, die du aus der Suppe herausfischst, ablegen und „zerlegen“ kannst.

Eine zivilisiertere Version der Kjötsúpa erhältst du, wenn du alles klein schneidest und die Knochen (die beim Kochen dabei bleiben sollten) vor dem Servieren herausnimmst.

Zutaten:

  • 2 Tassen gehackter Fisch (Kabeljau, Schellfisch, Köhler usw.)
  • 2 Teelöffel Salz
  • 2 Esslöffel Mehl
  • Eine Prise Pfeffer
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1,5 Tassen Milch oder Fischbrühe

Schneiden Sie die Zwiebel sehr fein und mischen Sie sie mit dem gehackten Fisch, Pfeffer, Salz und Mehl. Fügen Sie die Flüssigkeit langsam hinzu, aber achten Sie darauf, dass die Mischung nicht zu nass wird. Formen Sie mit zwei Esslöffeln kleine Bällchen und braten Sie diese in einer Pfanne in etwas Butter oder Öl.

Fischbällchen werden üblicherweise mit gekochten Kartoffeln, brauner Sauce und einer kleinen Menge Gemüse (z.B. Rote Bete) serviert.

Zutaten:

  • 2,3 kg fettes Lammfleisch
  • 3 Zwiebeln, geschnitten
  • 3 Teelöffel Salz
  • 1 Teelöffel Pfeffer

Schneiden Sie das Fleisch und geben Sie es in einen Topf. Fügen Sie Wasser hinzu und kochen Sie das Fleisch, bis es gut durchgegart ist. Entfernen Sie die Knochen (falls vorhanden), sobald das Fleisch sich von ihnen löst. Zerkleinern Sie das Fleisch zusammen mit den Zwiebeln, Pfeffer und Salz. Geben Sie alles in eine Schüssel, fügen Sie etwas von der Brühe hinzu, in der das Fleisch gekocht wurde, und vermengen Sie es gut (mit einem Mixer). Füllen Sie die Masse in kleine Formen und lassen Sie sie abkühlen. Die Pastete wird auf Sandwiches serviert.

Sie können auch zusätzliche Gewürze hinzufügen, z.B. Knoblauch. Das ist weniger traditionell, aber sehr lecker!

Zutaten:

  • 1 Ei
  • 1 dl Mehl
  • 0,5 dl Öl oder geschmolzene Butter
  • 1 Teelöffel Backpulver
  • 1 Teelöffel Vanillezucker
  • Ca. 2 dl Milch

Bei diesem typisch isländischen Rezept vermischen Sie alles außer der Milch gut, bis eine schöne, glatte Masse entsteht. Fügen Sie dann langsam die Milch hinzu. Der Teig sollte ziemlich dünn sein. Diese Menge ergibt etwa 7 Pfannkuchen. Backen Sie die Pfannkuchen recht dünn in einer flachen Pfanne mit einem Durchmesser von etwa 18-20 cm, ohne Butter, da diese bereits im Teig enthalten ist.

Servieren: entweder sofort (warm) aufrollen mit Zucker oder kalt werden lassen und dann aufrollen und zweimal zusammenfalten mit Marmelade und Sahne und/oder Eis (zum Beispiel als Dessert oder einfach zwischendurch).

Zutaten:

  • 500 g Stockfisch
  • 500 g Kartoffeln
  • 3 Zwiebeln, in Ringe geschnitten
  • 500 g Tomaten, möglichst geschält
  • 1 grüne Paprika
  • 3 Lorbeerblätter
  • Pfeffer, am besten frisch gemahlen
  • Optional: Salz
  • Knoblauch nach Wahl
  • 1,5 bis 2 dl trockener Weißwein

Weichen Sie den Stockfisch mindestens 24 Stunden in reichlich Wasser ein. Wechseln Sie das Einweichwasser mehrmals. Schneiden Sie den Fisch anschließend in Stücke. Kochen Sie die Kartoffeln ca. 7 Minuten, bis sie halb gar sind. Erhitzen Sie das Öl in einem Topf und dünsten Sie die Zwiebeln darin an. Fügen Sie dann die in Stücke geschnittene Paprika und die Tomaten hinzu und braten Sie sie kurz mit. Geben Sie anschließend den Stockfisch, den Wein, die Lorbeerblätter, den Pfeffer und eventuell den Knoblauch dazu. Lassen Sie das Ganze eine halbe Stunde bei niedriger Hitze köcheln. Fügen Sie dann die Kartoffeln hinzu und lassen Sie alles zusammen noch eine Viertelstunde köcheln.

Zutaten:

  • 2 rohe Lachsfilets (vorzugsweise ohne Gräten), aber mit Haut (es kann auch gefroren gewesen sein, das soll sogar besser sein)
  • 5 Esslöffel Zucker
  • 5 Esslöffel Salz
  • 5 Teelöffel Pfeffer
  • Dill

Bestreuen Sie die beiden rohen Lachsfilets mit einer Mischung aus Salz, Zucker und Pfeffer. Streuen Sie dann reichlich Dill darüber und legen Sie die Filets mit den Innenflächen gegeneinander. Wickeln Sie die beiden zusammengelegten Filets in Frischhaltefolie und Alufolie ein und lassen Sie sie zwei Tage im Kühlschrank ruhen, wobei Sie sie gelegentlich umdrehen.

Nach zwei Tagen entfernen Sie die Kräutermischung (oder spülen Sie sie mit kaltem Wasser ab und trocknen Sie die Filets ab) und streuen Sie erneut Dill darüber.

Zum Servieren: Schneiden Sie den Lachs in Scheiben und essen Sie ihn so oder auf Brot, eventuell mit einer Graflax-Sauce aus:

  • 1/4 bis 1/2 Tasse Öl
  • 1 bis 2 Esslöffel Essig
  • 1 Esslöffel Senf
  • 1 Esslöffel Zucker
  • 1 Teelöffel Honig
  • Dill nach Geschmack

Zutaten:

  • 4 gesalzene Heringe (filetiert)
  • 1 dl Salatöl
  • 1/2 dl Tomatenketchup
  • 1/2 dl Wasser
  • 1 dl Kräuteressig
  • 100 g Zucker

Mischen Sie das Öl, den Tomatenketchup, das Wasser und den Essig. Fügen Sie dann den Zucker und die in Stücke geschnittenen Heringe hinzu. Am besten lassen Sie die gesalzenen Heringe zunächst einige Stunden in einer Mischung aus Wasser und Milch einweichen und wechseln Sie das Gemisch mindestens zweimal, um den Heringen das Salz zu entziehen.

Servieren: auf einem Toast oder auf Brot.

Zutaten:

  • 3 bis 4 gesalzene Heringe (filetiert)
  • 1 dl Salatöl
  • 1/2 dl Kräuteressig
  • 1 bis 2 Esslöffel kochendes Wasser
  • 2 bis 3 Esslöffel Zucker
  • 3 kleine Zwiebeln, fein gewürfelt
  • Pfeffer
  • 100 g Mayonnaise
  • 1 bis 2 Teelöffel Curry

Mischen Sie das Salatöl, den Kräuteressig und das Wasser. Schneiden Sie den Hering in Stücke und geben Sie ihn dazu. Fügen Sie dann den Zucker, etwa ²/3 der Zwiebelwürfel und den Pfeffer nach Geschmack hinzu. Bereiten Sie eine Currysauce aus der Mayonnaise, dem Curry und den verbleibenden Zwiebelwürfeln zu und servieren Sie diese separat.

Servieren: auf einem Toast oder auf Brot.

Zutaten:

  • 500 g mittelgroße Kartoffeln
  • 40 g Margarine, Butter oder eine großzügige Menge ungeschlagene Sahne
  • 7 Teelöffel weißer Zucker

Schälen und kochen Sie die Kartoffeln. Geben Sie den Zucker in eine Pfanne und erhitzen Sie ihn, bis er beginnt zu schmelzen. Fügen Sie dann die Margarine, Butter oder Sahne hinzu und rühren Sie, bis die Mischung leicht braun wird. Nehmen Sie die Pfanne vom Herd und rollen Sie die Kartoffeln vorsichtig durch die Pfanne, bis sie rundherum mit Karamell bedeckt sind.

Servieren: Karamellisierte Kartoffeln werden manchmal bei festlichen Anlässen (z.B. Weihnachtsdinner) statt gewöhnlichen gekochten Kartoffeln serviert.

Zutaten:

  • 1 Kilogram Rhabarber (je röter der Rhabarber, desto röter wird die Marmelade)
  • 1 Kilogramm Zucker
  • eventuell ein Päckchen Vanillezucker

Waschen Sie den Rhabarber in kaltem Wasser und entfernen Sie eventuell vorhandene Blätter (giftig!). Schneiden Sie den Rhabarber in kleine Stücke und geben Sie ihn zusammen mit dem Zucker, eventuell etwas Vanillezucker und einem kleinen Schuss Wasser (½ Tasse) in einen Topf. Erhitzen Sie die Mischung bis zum Kochen. Reduzieren Sie dann die Hitze und lassen Sie die Mischung etwa 30 bis 40 Minuten sanft köcheln, bis sie dicklich wird. Zwischendurch regelmäßig rühren! Gießen Sie die Marmelade in ein steriles Glas und verschließen Sie es sofort. Lassen Sie möglichst wenig Luft im Glas. Da Rhabarber wenig natürliche Pektine enthält, ist ein Konservierungsmittel notwendig, um die Marmelade länger haltbar zu machen (z.B. 1 Doppelpack Opekta). Kühl und trocken aufbewahren.

Servieren: unter anderem auf Pfannkuchen, Kuchen, Waffeln oder Eis (mit oder ohne Schlagsahne), zu Lammbraten oder auf dem Brot.

Zutaten:

  • 500 g Mehl
  • 2½ Teelöffel Backpulver
  • 125 g Zucker
  • 150 g Butter
  • 2 Eier
  • 1½ Teelöffel Kardamom
  • Prise Salz
  • Milch nach Bedarf
  • Fett zum Frittieren (Fritteuse!)

Geben Sie alles außer der Milch in eine Schüssel und kneten Sie es gut durch. Fügen Sie nach und nach Milch hinzu, bis der Teig fest und gut knet- sowie formbar ist. Rollen Sie den Teig zu einem dünnen Blatt von 3 bis 5 mm Dicke aus. Schneiden Sie das Blatt in schräge Rauten (etwa 2 x 8 cm). Machen Sie in der Mitte jeder Raute ein Loch und ziehen Sie eine Spitze einmal durch das Loch, um eine schöne Drehung zu erhalten. Frittieren Sie die Teigstücke, bis sie goldbraun sind, und lassen Sie sie dann auf Küchenpapier abtropfen.

Mit den oben genannten Zutaten können Sie etwa 40 bis 50 Kleinur herstellen, je nachdem, wie groß Sie sie machen! Kleinur werden sowohl warm als auch kalt gegessen. Das Gebäck wird als isländischer Donut bezeichnet, weist jedoch einige deutliche Unterschiede zum Donut auf. Auffällig ist zunächst die Form: ein wenig kotzeartig und an beiden Enden spitz. Außerdem enthält der Kleinur-Teig Kardamom. Obwohl der isländische Donut nicht so süß ist wie sein amerikanischer Verwandter, schmeckt er am besten, wenn man ihn in eine köstliche Tasse Tee taucht.